
Schirmherr des UMSICHT-Wissenschaftspreis
Besinnung auf nationale Stärken und Förderung von Zukunftstechnologien
Die Krise auf den internationalen Finanzmärkten mit weitreichenden Folgen auch für andere Wirtschaftszweige bereitet vielen Menschen große Sorgen.
Diverse Maßnahmen- und Konjunkturpakete werden von der Politik kontrovers diskutiert, wobei die Besinnung auf die nationalen Stärken und die Förderung der Zukunftstechnologien ein wenig im Schatten anderer Interessensgebiete und Wahlkampfthemen zu stehen scheint.
Bildung, Wissenschaft und auch Innovation sind aus meiner Sicht die elementaren Bausteine zur langfristigen Sicherung volkswirtschaftlicher und kultureller Prosperität. Nordrhein-Westfalen und insbesondere das Ruhrgebiet sind durch die Fülle von exzellenten universitären, teilstaatlichen und privaten Forschungsinstitutionen ideal aufgestellt, um diesen Ansatz zu unterstützen. Bisweilen fehlt es allerdings auch regional noch an der interdisziplinären Vernetzung und der konsequenten Verzahnung mit der Industrie. Um in diesem Sinne zu wirken, besonders in den gesellschaftlich so wichtigen Bereichen der Umwelt und Energie, übernehme ich gern die Schirmherrschaft für diesen Förderpreis.
Genauso wie in der Medizin geht es mir darum, dabei zu helfen, dass auch komplexe Themen aus Wissenschaft und Technik für die Bevölkerung gut verständlich dargestellt werden. Dies ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg, den Nachwuchs für die Wissenschaft zu begeistern. Vor diesem Hintergrund begrüße ich es sehr, dass auch die publizistische Qualität und die damit verbundene Allgemeinverständlichkeit bei der Präsentation der Forschungsarbeiten maßgeblich in die Bewertungskriterien mit einfließt.
Deutschland liegt weltweit an zweiter Stelle, was die Patentdichte (Patentanmeldungen pro Einwohner) betrifft, im internationalen Vergleich aber nur im Mittelfeld bei der Umsetzung von Innovationen in marktreife Produkte. Hierfür gibt es sicherlich vielfältige Ursachen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist fehlendes Know-how bei der marktbezogenen Weiterentwicklung und Präsentation der Prototypen vor Kapitalgebern. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat dieses Defizit schon lange erkannt und anderen Wissenschaftsinstitutionen gezeigt, wie eine beiderseits fruchtbare Kooperation mit der Industrie aussehen kann. Deshalb begrüße ich es sehr, dass die Erfahrungen und Kontakte über den UMSICHT-Förderpreis Wissenschaftlern und Entwicklern in den Zukunftsbranchen Umwelt und Energie zugute kommen. Solche Modelle tragen entscheidend dazu bei, das Ruhrgebiet als nationalen Wissenschaftsstandort weiter auszubauen, Arbeitsplätze in der Region zu halten, neue zu schaffen und die deutsche Volkswirtschaft auch in Zeiten globaler Krisen abzusichern.
Getreu meinem Motto – das Ruhrgebiet wie Phoenix aus der Asche von Kohle und Stahl hin zu Wissenschaft und Kultur – wünsche ich allen Teilnehmenden beim UMSICHT-Wissenschaftspreis viel Erfolg und werde mit Spannung beobachten, wie die prämierten wissenschaftlichen Erkenntnisse Einzug in industrielle Produkte halten.
Mit einem herzlichen Glückauf
Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer